Überraschende Einblicke in einen „ungemütlichen“ Stadtteil bot die SÄTZLINGE-Lesewanderung durch Landwasser.

saetzlinge-1Am 28. Oktober wanderten AutorInnen und Publikum wieder im Rahmen der Aktion „Sätzlinge“ durch Freiburg – diesmal im Stadtteil Landwasser. Die Autorinnen Lisa Müller und Sylvia Schmieder sowie Autor Merlin Krzemien unterhielten das Publikum mit sehr unterschiedlichen Texten.

Sylvia Schmieder begann mit ihrem Eröffnungskapitel aus dem Roman „Salings Reise zurück in den Wald“, das „fasziniert, weil sie darin das Andere, metamorphe Fremde, das Waldige in Sprache gießt“, so die Anmoderation von Iris Stalder. Ihr Vortragsort: ein schmuckloser Allzweckraum in einem Hochhaus am Waldrand, in dem sich spannende Gespräche mit Stadtteilbewohnern entwickelten. Die Abholzungsaktionen im nahen Wald waren ein heißes Thema, aber auch die Probleme rund um Fremdheit und Integration: Dreißig verschiedene Nationen wohnen im Haus, und direkt gegenüber soll eine Flüchtlingsunterbringung entstehen.

Eine sprachlich brillante und komische Melange über Herr und Hund, aus verschiedenen Literaturgattungen und Perspektiven zusammengefügt, bot anschließend der erst achtzehnjährige Merlin Krzemien auf einem Balancesteg für Spaziergänger, mitten in der Dunkelheit des Parks.  Den Abschluss machte Lisa Müllers anekdotenhafte, souverän erzählte Kurzgeschichte von einem polnischen Jungen, der seine kreative Begabung erst nach Umwegen zum Beruf machen kann. Ihre Kulisse: ein von Jugendlichen selbst renoviertes und kreativ gestaltetes Maleratelier.

Die Sätzlinge werden unter einer Vielzahl von Einsendungen im Zuge einer öffentlichen Ausschreibung ausgewählt. Veranstalter ist das Literaturbüro Freiburg, gefördert vom Kulturamt der Stadt Freiburg und dem Studierendenwerk Freiburg. Mehr zum Projekt: www.saetzlinge.de. saetzlinge-6saetzlinge-2saetzlinge-3

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