Vom Konstruktionsgedicht zur turbulenten Zeitreise. Bericht von einer „Offenen Schreibwerkstatt“ mit Dorothée Leidig.

Kaminfeuer, Tee, Knabbereien – und eine Schaukel zum Entspannen: Das Wohlfühlambiente könnte kaum angenehmer sein, in den Räumen in der Wiehre, in dem Dorothée Leidig einmal monatlich ihre „Offene Schreibwerkstatt“ anbietet. Die pomovierte Germanistin hat viel Erfahrung im Schreiben und im Coaching von Schreibprojekten verschiedenster Art vorzuweisen. Aber gerade auch in der Arbeit mit Gruppen spürt man ihren Ideenreichtum.

Für diesen Sonntagnachmittag hat sie uns das Thema „Zeit“ gesetzt. Wir beginnen mit dem sogenannten „Freischreiben“, also einer zehnminütigen Schreibphase ohne Absetzen und ohne inneren Zensor. Das reicht zum Aufwärmen. Dann stimmt uns eine kleine, vielseitige Sammlung von Gedichten und Zitaten auf das Thema ein.

Zum Anfang schreiben wir „Konstruktionsgedichte“ nach Art von Eugen Gomringer, die mit ihrem streng schematischen Aufbau den dichterischen Ausdruck erleichtern und doch auch überraschende Wendungen möglich machen. Anschließend unterhalten wir uns über Möglichkeiten, Zeitverläufe in Erzählungen auszudrücken. Neben dem üblichen „Drei Tage später …“, „Gestern …“ oder „Viertel nach drei“ finden wir zahlreiche Varianten: (Familien-)Ereignisse können Zeitpunkte ebenso markieren wie die Natur mit ihren Jahreszeiten, dem Wetter, den Lichtverhältnissen. Aber auch Tätigkeiten oder Beobachtungen drücken aus, wie die Zeit vergeht.  Die Anwendung dieser Überlegungen üben wir in einer Erzählung, zu der Kürzesttexte von Andreas Münzner den Schreibanlass geben.

Zum Abschluss des gut gefüllten Nachmittags reichen wir einen „Knicktext“ weiter, der durch seine Fragen zu fantastischen Figuren und turbulenten Zeitreisen Anlass gibt. Die Werkstatt endet mit viel Gelächter. Gut angelegte 28 Euro!

Die nächsten Termine:

25.02.18, 18.3.18, 29.04.18, 27.05.18,  24.06.18 und 22.07.18, jeweils 14.30–17.30 Uhr

Weitere Infos und Anmeldung:
www.textsieben.de