Die "edition federleicht" feierte und zeigte ihre staunenswerte Vielfalt und Originalität. Sylvia Schmieder erhielt den "Literaturpreis federleicht".

Die „edition federleicht“ feierte und zeigte ihre staunenswerte Vielfalt und Originalität. Sylvia Schmieder erhielt den „Literaturpreis federleicht“.

Bilder: Patrik Schulz

Ein Sommerfest, das schon der Location wegen Besonderes bot: Die Vermieterin der Verlegerin stellte Räumlichkeiten und ihren außergewöhnlichen Innenhof mit traumhaftem Garten in Fuldatal zur Verfügung. Das Lesungsprogramm ließ die staunenswert breite Palette dieses Indie-Verlags erahnen, mit dem Verlegerin Karina Lotz beweist, was auch bei geringen Mitteln und ohne Subventionen möglich ist: Von Kinderbüchern über Lyrik, Krimis, Fantasy bis hin zu literarischer Prosa hat der vor neun Jahren gegründete Verlag zahlreiche sorgfältig gestaltete Bücher veröffentlicht. Nicht zuletzt erscheint einmal jährlich das „Literarische Journal“, eher ein Buch als ein Literarisches Magazin, das eine große Vielfalt auch unbekannter Stimmen und Schreibarten zur Veröffentlichung bringt.

Kaum zu glauben, dass die edition federleicht eigentlich ein Ein-Frau-Verlag ist: Karina Lotz ist Gründerin, Zentrum und Kümmerin in einem. Sie veröffentlicht nicht nur, sondern macht sich zu jedem Projekt indiviuelle Gedanken beispielsweise in den Bereichen Gestaltung und PR, die sie mutig umsetzt – unterstützt von einem stetig wachsenden Freundeskreis und Honorarkräften.

Der „Literaturpreis federleicht“ wurde in diesem Jahr an die Autorin Sylvia Schmieder vergeben, die aus ihrem neuen Roman „zusammen bleiben“ las. In der Laudatio heißt es: Sylvia Schmieder versteht es, mit ihrer bilderreichen Sprache als feinsinnige Beobachterin Menschen und Situationen herauszuarbeiten wie lebendiges Gewebe aus Holz oder Beton. (…) Die Lesenden ihrer Texte werden hineingezogen in eine packende Handlung hart an der Wirklichkeit entlang. Aber ihr Blick ist bei allem Realismus immer voller Poesie. Indem die Autorin Szenen aus dem Alltag herausgreift, kleine Momente und Episoden, die das Große im Kleinen zeigen, versinnlicht sie unser Verständnis von Realität. Denn die besteht eben nicht nur aus Tatsachen, sondern vor allem aus Erscheinungen dahinter, darunter und dazwischen.