Das 32. Freiburger Literaturgespräch: Eröffnungslesung mit Herta Müller am 8. November im Neuen Rathaus.
Lebensangst und Worthunger
Eröffnungslesung des 32. Freiburger Literaturgesprächs
„Lebensangst und Worthunger“ – unter diesem Titel führte Herta Müller 2009 ein Gespräch mit Michael Lentz. Wenige Wochen nach der Verleihung des Literaturnobelpreises erzählt sie von der Verwandlung ihrer Lebensangst in Lebenshunger, der für sie immer schon ein Worthunger war. Die im Dialog geführte Leipziger Poetikvorlesung fasst zentrale ästhetische und existentielle Aspekte ihrer Arbeit: die Verschränkung von Denken, Leben und Schreiben, die sprachliche Genauigkeit als Erinnerungskunst sowie die literarische Erforschung von Herkunft und Heimat.
Herta Müller, geboren 1953 im deutschsprachigen Nitzkydorf, Rumänien, reiste 1987 nach West-Berlin aus, nachdem sie in ihrer Heimat mit einem Veröffentlichungsverbot belegt und vom Geheimdienst Securitate bedroht worden war. Die Erfahrung von Gewalt, Verlust der Würde und Heimatlosigkeit schlägt sich in nahezu allen Texten der Schriftstellerin nieder, ebenso wie ihre vielfach verschlungene deutsch-rumänische Sprachexistenz, die in ihrer Lyrik und Prosa auf verzaubernde Weise stilbildend wirkt. Der Eröffnungsabend des diesjährigen Literaturgesprächs führt anhand der Bücher „Atemschaukel“ (2009) und „Mein Vaterland war ein Apfelkern“ (2014) sowie Collage-Gedichten durch Herta Müllers Werk.
Begrüßung: Ulrich von Kirchbach, Erster Bürgermeister der Stadt Freiburg
Moderation: Insa Wilke
Datum: 08.11.2018, 19:30 Uhr
Ort: Ratssaal des Neuen Rathauses, Rathausplatz 4, 79098 Freiburg
Eintritt: 15/10 Euro
Weitere Informationen zum Freiburger Literaturgespräch: http://www.literaturhaus-freiburg.de