Das Literaturhaus öffnet mit einem Riesenprogramm. Ab dem 22.10. bietet die neue Institution im Herzen der Stadt rund 30 Veranstaltungen für verschiedenste Zielgruppen.
Eröffnung des neuen Literaturhauses
… in den neuen Räumen, Bertoldstraße 17:
In den aufwendig renovierten, barrierefreien Veranstaltungssaal passen bis zu 150 Gäste. Insgesamt wurden 150.000 Euro ausgegeben, davon 65.000 Euro Investitionskostenzuschuss von der Stadt. Der Rest wurde durch Spenden finanziert. Noch ist das Haus eine Baustelle, doch bis zur Eröffnung am 22.10. soll alles fertig sein: Literaturhaus-Leiter Martin Bruch spricht von einer „Punktlandung“. Jens Burde entwarf eine ausgeklügelte, flexible Einrichtung, unter anderem mit mobiler Sitztribüne und Bar/Ticketkiosk in Kirschholz. Das Vitra Design Museum steuerte individuell gestaltete Stühle bei.
… am Eröffnungstag: 22.10.2017
11 h
Festreden
mit Bürgermeistern, Rektoren, Übersetzern, Autoren. Festrede von Hanns-Josef Ortheil.
Aufgrund begrenzter Plätze: auf Einladung.
14 – 17 h
Buchstaben für ein Junges Literaturhaus.
Familiennachmittag mit Autorin und Illustratorin Nadia Budde, Literaturhaus-Bühnenbildner Jens Burde, dem Druckbus, der Kaffee Kiste und vielen Überraschungsgästen.
18 h
Buenaventura.
Live-Hörspiel mit Dorothee Elmiger (Text), Veit Arlt (Dramaturgie) und Ephraim Wegner (Musik und Sound) nach Elmigers Prosatext „Einladung an die Waghalsigen“.
20 h
Hanns-Josef Ortheil: Mein Leben mit Ernest Hemingway.
Auftakt der neuen Reihe „Hommage an einen Waghalsigen“. Hanns-Josef Ortheil auf der Suche nach „seinem“ Hemingway und auf dem Weg zu einem Roman über ihn.
22 h
Einladung an die geheime Gesellschaft der Schlaflosen.
Dunkellesung mit Iris Wolff („So tun, als ob es regnet“).
Eintritt jeweils 5 Euro.
… mit Einzelveranstaltungen:
u.a. mit einem Lesemarathon, mit Annette Pehnt (Buchpremiere „Lexikon der Liebe“ am 28.10.), einer Sätzlinge-Lesewanderung und der Messe für Gedrucktes „Print it, Baby!“. Nähere Infos in unserem Veranstaltungskalender.
… mit dem 31. Freiburger Literaturgespräch:
„Sehen Sie hier: Das Blaue vom Himmel“.
Als Hommage an die Geschichte des Literaturgesprächs liest der große deutsche Erzähler und bereits zweifache Gast des Festivals Ingo Schulze als erster Autor am Donnerstagabend im Ratssaal, dem bisherigen Klangraum des Literaturgesprächs, aus seinem neuen Roman „Peter Holtz: Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst“ (S. Fischer, 2017). Im Anschluss findet der symbolische Umzug ins Literaturhaus statt, wo mit der Schottin A.L. Kennedy eine der meistbeachteten Autorinnen Großbritanniens über ihren Erzählband „Leises Schlängeln“ (Karl Rauch, 2016) mit der Freiburger Autorin Annette Pehnt ins Gespräch kommt.
Am 10.11. gibt es eine„Soirée française“ in Kooperation mit dem Centre Culturel Français Freiburg und dem Frankreich-Zentrum der Universität Freiburg. Die zweisprachige Lesung aus dem Roman „Selbstjustiz“ (Wagenbach, 2017) des bretonischen Schriftstellers Tanguy Viel und seinem Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel verlängert eine „Tour de France“ mit französischer und frankophoner Musik von French Pop bis Chanson in die Nacht. Am Samstag folgt eine Tour d’Horizon, die in sechs moderierten Kurzlesungen literarische Ereignisse des letzten Jahres präsentiert.
Eine entscheidende Weiterentwicklung erfährt das Festival durch die Integration benachbarter Kunstformen: So wird die Lyrikerin Maren Kames, aus deren Debüt „Halb Taube Halb Pfau“ (Secession, 2016) der Titel des diesjährigen Literaturgesprächs entlehnt ist, das Literaturhaus mit Text, Klang und Videobildern in eine begehbare poetische Installation verwandeln, die mit einer Vernissage am Freitagnachmittag eröffnet wird. Die anschließende Lesung bringt Kames’ poetisches Konzeptalbum in einen Dialog mit dem roughen Sound von Fatma Aydemirs Romandebüt „Ellbogen“ (Hanser, 2017).
Den Abschluss des diesjährigen Programms bildet am Sonntag eine Matinee mit dem in Budapest geborenen Fotografen und Schriftsteller Péter Nádas, einem der großen europäischen Erzähler der Gegenwart, der im Gespräch mit seinem Autorenkollegen Aleš Šteger „Aufleuchtende Details“ (Rowohlt, 2017) seiner Lebenserinnerungen nachzeichnet. Die Lesung findet im Winterer-Foyer des Stadttheaters statt, das als weiterer neuer Kooperationspartner die Vernetzung des Festivals in die Stadt garantiert.
… mit neuem Kartenvorverkauf:
ab dem 9.10.2017 über www.reservix.de.
… und mit einem neuen Logo.
Gestaltet wurde es von Andreas Töpfer, basierend auf der neuen Hausfarbe Rot. Ein Buch blättert sich auf und bildet den Buchstaben „L“. Dazu eine Zeichnung: Ein Männchen klettert auf losen Papierstufen auf ein Buch zu. Gemeint ist laut Literaturhaus-Leiter Martin Bruch auch der „Balanceakt über den im Nichts schwebenden Blättern“ – eben eine „Einladung an die Waghalsigen“, seien es Schreibende oder Lesende.