Ronya Othmann: die verbrechen
Lesung und Gespräch mit Theresa Roessler
„wir werden die detonation rückwärts lesen.“ Die Wörter in Ronya Othmanns erstem Gedichtband kennen keine Grenzen für Zeiten, Begehren und Nationen. Widerständig und zugleich verletzlich tragen sie einen neuen Ton in die Gegenwart, erzählen von der Fremde des eigenen Lebens und einem nie endenden Heimweh – von allem, „wovon du weißt, wenn du deine augen schließt“.
Die Lesung aus „die verbrechen“ (Hanser, 2021) findet im Rahmen der Ausstellung „Mock Kings“ von Jala Wahid (01.04.–14.05.2023) statt. Im Freiburger Kunstverein münden Othmanns Gedichte in einen Austausch über Flucht und Vertreibung, Naturzerstörung in Kriegszeiten und eine Diskussion zu Identitätskategorien mit Kuratorin Theresa Roessler. In ein Gespräch, das mit dem Newroz Fest und den Verbrechen an der Archäologie thematisch Brücken zur aktuellen Ausstellung schlägt.
Die 1993 geborene Autorin erhielt für ihren Debütroman „Die Sommer“ den Mara-Cassens-Preis 2020, gewann den Lyrik-Preis des Open Mike und den Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs. Seit 2021 schreibt Ronya Othmann für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung die Kolumne „Import Export“.
Eine Veranstaltung des Kunstverein Freiburg in Kooperation mit dem Literaturhaus Freiburg, der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg und der Buchhandlung jos fritz
Weitere Informationen zur Ausstellung: www.kunstvereinfreiburg.de
Datum: 20.04.2023, 19 Uhr
Ort: Kunstverein Freiburg, Dreisamstraße 21
Eintritt frei
Julia Willmann und Alexandra Junge: Ganz oben fliegt Lili
Wilder Freitag mit Loopings und Live-Zeichnen (ab 6 Jahre)
Beim Versuch, aus der Stube hinaus ins Licht zu gelangen, prallt die kleine Fliege Lili so heftig mit dem Kopf gegen die Fensterscheibe, dass sie ihr L verliert. Als „keine Fiege ii“ findet sie ins Freie und macht sich auf eine weite Reise. Denn kaum geschlüpft, weiß ii genau, wo sie hingehört: in die Alpen! Ihr Glück bei diesem tollkühnen Plan: Als Schwebfliege hat ii gelbe Streifen, und so sehr sie auch beteuert, eine „Fiege“ zu sein, fressen will sie niemand.
Der neue Kinderroman der Autorin und Drehbuchschreiberin Julia Willmann, ausgezeichnet mit dem Mannheimer Feuergriffel, ist eine Liebeserklärung an die entzückendste Fliege der Welt, wunderschön bebildert von der Freiburger Bilderbuchkünstlerin Alexandra Junge. Und keineswegs nur ausgedacht: „Ganz oben fliegt Lili“ (Peter Hammer, 2023) beruht auf ausführlichen Recherchen der Autorin zur Schwebfliege, die als eine der wichtigsten Bestäuberinnen im Ökosystem in ihrem kleinen Leben viele tausend Kilometer zurücklegt.
Gefördert von der Volksbank Freiburg
Datum: 21.04.2023, 15–16 Uhr
Ort: Literaturhaus Freiburg, Bertoldstraße 17
Eintritt: 6/4 Euro
Lesung und Vernissage mit der preisgekrönten Schriftstellerin, Lyrikerin und Übersetzerin
Esther Kinsky
Freitag, 21.4., um 19:00 im Kommunalen Kino.
In ihrem neuen Buch „Weiter Sehen“ kehrt Kinsky (Suhrkamp-Verlag 2023) zurück in die Landschaft zwischen Ungarn, Rumänien und Serbien und erweckt ein verfallenes mozi (ung. für Kino) wieder zum Leben.
Nach der Lesung Vernissage Ihrer Fotos „Weiter Sehen“ in der Galerie mit ungarischer Musik, Sekt und Häppchen: https://www.koki-freiburg.de/weiter-sehen/
Verleihung Freiburger Krimipreis
Lost Places als verbrecherische und verlorene Tatorte
Am 22. April, um 19:30 Uhr kommt es zum tödlichen Finale in der Gründervilla (1882) der Brauerei GANTER. Die Lesung der Gewinnerkrimis umrahmt ein kleines Programm mit Musik und Infos. Zur Preisverleihung erscheint auch das Buch „Schwarzwald morbid“ mit den drei Gewinnertexten und elf weiteren Kurzkrimis im Gmeiner Verlag.
Die Lost-Places-Geschichten der Gewinner*innen entführen in den nördlichen Schwarzwald. Der verlorene Ort im Krimi „Die Band“ von Anja Puhane ist ein altes Badhaus, das lange Zeit als Probenraum für Bands diente. Den Schauplatz von Daniel Walters Geschichte „Kein Schwarzwaldmädel, keine Operette“ bildet das Hotel Waldlust bei Freudenstadt. Es ist als der Lost Place schlechthin bekannt; in dem ehemaligen Nobelhotel soll es selbstverständlich spuken. In Beatrix Erhards „Kernzone“ spielen ein Stück Totwald und ein legendärer Stein, um den sich eine unheimliche Sage rankt, eine mörderische Rolle.
Die weiteren Autor*innen des Buches sind: Thomas Erle, Bernd Leix, Barbara Saladin, Susanne Tägder, Ella Theiss, Sarah Tischer, Ute Wehrle, Joan Weng; aus Freiburg kommen Anne Grießer, Renate Klöppel und Andre Rober. Die Bandbreite der Lost Places reicht von ehemaligen Grandhotels über ein Sanatorium, unterirdische Gänge, Stollen und alte Bunker, bis zu Kapellen und einem alten jüdischen Friedhof. Alle diese geheimnisvollen, mitunter schaurigen Plätze finden sich in Freiburg, am Kaiserstuhl sowie im Süd- und Nordschwarzwald. Das Thema „Lost Places“ hat die Teilnehmer am Wettbewerb sehr inspiriert! Mehr als 50 Kurzkrimis erreichten die Jury, so gut recherchiert und originell geschrieben, dass die Auswahl schwer fiel. Seit 2013 lobt der Verein Freiburger Krimipreis den Wettbewerb alle drei Jahre aus; er wurde von der Freiburger Schriftstellerin Anne Grießer ins Leben gerufen.
Eine bunte Mischung aus Krimis, unheimlichen Erzählungen und humorvollen Storys erwartet die Leser*innen. Lassen Sie sich überraschen!
Die GANTER Villa als Veranstaltungsort mit ihrem Belle-Époque-Flair lädt herzlich ein, die Krimis mit ihrem morbidem Charme zu genießen.
Die Brauerei GANTER unterstützt die Verleihung des Krimipreises. Das Projekt wird gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.
- April 2023, 19:30 Uhr: Villa GANTER, Schwarzwaldstr. 43, Freiburg im Breisgau
Infos und Tickets: http://www.freiburger-krimipreis.de
Kawacaj mit Romana Ruban und Stempelwerkstatt
Mitmach-Sonntag auf Ukrainisch und Deutsch (ab 5 Jahre)
Ärmel hochgekrempelt, Schnitzmesser gezückt: Aus Radiergummis, Korken und Holz entstehen in wenigen Handgriffen erstaunlich einfache Stempel und famose Motive. Die im Nu auf Papier verewigt werden. Auf zum Kawacaj mit der Kyjiwer Buchgestalterin und Illustratorin Romana Ruban, die das Literaturhaus in eine Stempelwerkstatt verwandelt!
Die vom Freiburger Illustratorinnen-Duo Silke Jaspers und Olesia Sekeresh organisierten Kawacaj- Mitmach-Sonntage laden deutsch- und ukrainischsprachige Kinder und Familien zum gemeinsamen Experimentieren, Entdecken und Basteln ein. In mehrsprachigen Workshops kreieren die Teilnehmer*innen unter der Leitung von ukrainischen Künstler*innen ihre eigenen Kunstwerke.
Mehr zur Künstlerin: www.instagram.com/romanaruban
Mitveranstalter: ILLU Freiburg e. V., Bündnis für Familie
Gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, den Literaturhaus Förderkreis e. V. sowie die Volksbank Freiburg
Anmeldung: info@literaturhaus-freiburg.de
Datum: 23.04.2023, 15–17 Uhr
Ort: Literaturhaus Freiburg, Bertoldstr. 17
Eintritt frei
Der Frosch findet eine tote Amsel und beerdigt sie zusammen mit anderen Tieren. Für Kinder ab 3 Jahren lesen wir die Geschichte und zeigen die Bilder auf großer Leinwand.
Anschließend wird gemeinsam gemalt.
Mediothek Rieselfeld, Maria-von-Rudloff-Platz 2
Marlen Hobrack: Schrödingers Grrrl
Herkunft: Lesung und Gespräch mit Fabienne Imlinger
Eine Dresdner Hartz-IV-Empfängerin, die zum Literaturstar avanciert: Mara Wolf – Schulabbrecherin, Anfang zwanzig, depressiv, arbeitslos – lässt sich von PR-Agent Hanno überreden, sich als Romanautorin auszugeben. Eigentlich hat ein alter weißer Mann den Text geschrieben, aber das verkauft sich heutzutage nicht mehr. Nach ihrem Sachbuch „Klassenbeste“ erzählt Marlen Hobrack in ihrem Romandebüt „Schrödingers Grrrl“ (Verbrecher, 2023) humorvoll von einer Hochstaplerin wider Willen.
Auswärts lesen! Das Literaturhaus eröffnet mit „Herkunft – Reihe zu feinen Unterschieden“ im März und April 2023 einen Gesprächsraum in Freiburger Stadtteilen. Einen Raum für neue Bücher, für Fragen nach Klasse, Migration und Zugehörigkeit. Von Herkunft erzählen: Vom 10. bis 13. Mai 2023 laden wir zum Abschlussfestival ins Literaturhaus ein.
Die Lesereihe „Herkunft“ wird gefördert im Impulsprogramm „Kunst trotz Abstand“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und findet in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg und dem Förderkreis Literaturhaus Freiburg statt.
Bei dieser Ausgabe kooperieren daneben: FABRIK für Handwerk, Kultur und Ökologie e. V.
Datum: 24.4.2023, 19:30 Uhr
Ort: Druckerei Schwarz auf Weiss, Habsburgerstraße 9, 79104 Freiburg
Eintritt frei, Spenden willkommen
Bei diesem Lesetreff wird über den Roman „So tun als ob es regnet“ von Iris Wolf gesprochen.
Hauptstelle, Münsterplatz 17, 3. OG
Unsere Vorlesepatin Marion Ernst liest Bilderbuchgeschichten vor. Einfach dazusetzen, Ohren auf und lauschen.
Für Kinder ab 3 Jahren.
Mediothek Rieselfeld, Maria-von-Rudloff-Platz 2
Unsere Lesepatinnen lesen neue spannende, lustige und schöne Geschichten vor. Für Kinder zwischen 3-6 Jahren – aber auch alle anderen sind herzlich willkommen!
Stadtteilbibliothek Haslach, Carl-Kistner-Str. 59