Festivalabschluss: Zsuzsa Bánk, Nora Bossong und Mirjam Wittig

Wann:
3. Juli 2022 um 11:00
2022-07-03T11:00:00+02:00
2022-07-03T11:15:00+02:00
Wo:
Kloster St. Lioba

Zsuzsa Bánk, Nora Bossong und Mirjam Wittig

Lesegarten mit Gespräch

Das Festival-Programm findet sich hier.

Ein Ausflug als Abschluss: Die in einer Spanne von zwei Jahrzehnten veröffentlichten Debüts dieses Vormittags verzweigen sich in verschiedene Zeiten und Länder. Getragen werden alle drei von einer besonderen Atmosphäre, von der Nähe zur Natur. In kleinen Gruppen folgt das Publikum den Fährten der Bücher und den Wegen des Klosters St. Lioba. Das Gespräch im Anschluss moderiert die Freiburger Schriftstellerin und Professorin für Kreatives Schreiben Annette Pehnt.

Zsuzsa Bánk: Der Schwimmer
(S. Fischer, 2003)

Über dieses preisgekrönte Debüt geriet nicht nur der ungarische Erzähler Péter Nádas ins Schwärmen, auch die Kritik und eine riesige Leserschaft sind begeistert. Es erzählt von Ungarn im Jahr 1956. Eine Frau flüchtet in den Westen, ihr Mann zieht mit den zwei Kindern durchs Land, nur am Wasser fühlen sie eine Art Glück. Sie ahnen, dass ihr Leben erst beginnt. „Als ich das Buch das erste Mal fertig sah, dachte ich, das kommt nicht von mir, ich habe nur jemandem geholfen, dass es entstehen konnte.“

Nora Bossong: Reglose Jagd
(zu Klampen, 2007)

Hunde, Katzen, Fische, ein Fuchs, Krokodile, Marder und Läuse – rund zwanzig verschiedene Tiere zählte die FAZ in diesem Lyrik-Debüt. Nora Bossong ist in vielen literarischen Genres zuhause, ihre ersten Gedichte: geschliffen schön. Mit diesen Zeilen aus „Standort“ endet der Band: „Doch es gibt keinen Halt, diese Stadt ist / wie ein Schneerest im März. Nur der Wind, / der den Regen in seine Form treibt, / deutet ein Ortsende an. Unser Haus bleibt / von Eis bedeckt und verschwunden.“

Mirjam Wittig: An der Grasnarbe
(
Suhrkamp, 2022)
Noas Angst sitzt ihr tief in den Knochen, lässt ihr Herz poltern, ihre Gedanken rasen und vertreibt sie aus den U-Bahnschächten Berlins nach Südfrankreich aufs Land. Hier, auf einem kleinen Hof zwischen Bergen und Tälern, hütet sie nun Schafe, setzt Zäune, baut Früchte an, während ihr Blick über den wasserarmen Fluss und die erodierte Erde streift. Das Landleben birgt nicht weniger Ängste und Widersprüche als Noas früheres Leben … „Ein flirrendes, faszinierendes Panorama.“ (Südwest Presse)

Das Projekt wird gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e. V. sowie weiteren Förderern und Partnern.

Datum: 03.07.2022, 11 Uhr
Ort: Kloster St. Lioba (Treffpunkt: Kloster-Pforte, Riedbergstraße 3)
Regenvariante: Kaminzimmer des Klosters St. Lioba
Eintritt: 12/9 Euro

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