Veranstaltungen

Nov
9
Do
Sprachentreff – Lesen und Vorlesen in vielen Sprachen @ Stadtteilbibliothek Haslach
Nov 9 um 16:00 – 18:00

Wir präsentieren unsere fremdsprachige Bücherauswahl und laden Eltern ein, ihren Kindern daraus vorzulesen. Gerne dürfen auch Muttersprachler_innen oder zweisprachige Eltern vorlesen oder sich in Gruppen treffen und austauschen.

Stadtteilbibliothek Haslach, Carl-Kistner-Str. 59

Uwe Timm: Alle meine Geister – Eröffnungslesung des 37. Freiburger Literaturgesprächs im Ratssaal des Neuen Rathauses @ Neues Rathaus
Nov 9 um 19:30

Begrüßung: Ulrich von Kirchbach, Erster Bürgermeister der Stadt Freiburg

„Die Mutter, der Vater lesen vor: Geschichten aus Tausendundeine Nacht. Der magnetische Fels, an dem die Schiffe zerschellen. Die Palastpforte, durch die der Sultan als Bettler geht. Der Bucklige. Die Gärten. Die Rose. Das Wasser. Der Zauberer. Der Dichter. Der Handwerker.“

Zauberer, Dichter, Handwerker – all das wird Uwe Timm selbst sein, der hier erste Begegnungen mit Büchern erinnert. Wunderkammern, die sich beim Aufschlagen öffnen, Fluchten in andere Welten ermöglichen, Begegnungen mit fremden und verwandten Geschöpfen. „Alle meine Geister“ (Kiepenheuer & Witsch, 2023) beschwört der Schriftsteller in seinem aktuellen Buch, das zu den Ursprüngen seines Werks führt. Und das die Schattenwelten von Kolonialismus und Nationalsozialismus ebenso kennt wie die Austreibung ihrer Dämonen durch die 1968er.

Hamburg 1955 – der 14-jährige Uwe wird von seinem Vater, Inhaber eines Pelzgeschäfts, in die Kürschnerlehre gegeben. Im Takt der Stechuhren lernt er die kreative Präzision, die das heute fast ausgestorbene Handwerk erfordert, schult den Blick für Material und Kundschaft, Tücken und Kniffe dieser Kunst. Er lauscht Geschichten von Kollegen, folgt Buchempfehlungen, entdeckt die Stadt und den Jazz. Über prägende Lektüren und andere Initiationen spricht Uwe Timm mit Marie Schmidt (Süddeutsche Zeitung) und Thomas Geiger (Literarisches Colloquium Berlin).

Förderer: Kulturamt der Stadt Freiburg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, freundlich unterstützt von der Buchhandlung jos fritz und dem Park Hotel Post

Datum: 9.11.2023, 19:30 Uhr
Ort: Ratssaal des Neuen Rathauses, Rathausplatz 2-4
Eintritt: 15/10 Euro

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Nov
10
Fr
Literaturgespräch mit Josephine Mark: Der Bärbeiß @ Literaturhaus
Nov 10 um 15:00

37. Freiburger Literaturgespräch: Wilder Freitag für kleine und große Griesgrame (ab 6 Jahre)

Begrüßung: Birgit Güde, Junges Literaturhaus Freiburg

Bärbeiß – so steht es seit Kurzem in krakeligen Lettern am Türschild des alten Waschbärenhauses. Aber noch hat niemand den neuen Nachbarn zu Gesicht bekommen. Angeführt vom gutgelaunten Tingeli stattet die Dorfgemeinschaft dem Bärbeiß deshalb einen Besuch ab. Schließlich gibt es doch nichts Besseres als Freundinnen und Freunde, finden die Familie Graureiher, der Königspinguin, die Hasen und das Mädchen Maria.

Dem Bärbeiß fällt da allerdings so einiges ein: „Schlammige Regenpfützen. Feuchter Nebel. Alter Fisch. Schleimiger Husten!“ Und damit schlägt er dem Begrüßungskommitee die Tür vor den Nasen zu. Doch das Tingeli lässt sich nicht verschrecken: Mit Frohsinn und Freundlichkeit wird sich der grummelige Bärbeiß schon überzeugen lassen. Dumm nur, dass der sich seine schlechte Laune von niemandem verderben lassen will.

Nach ihrem Erfolgscomic „Trip mit Tropf” überträgt Josephine Mark den tiefgründigen Humor der viel geliebten Bärbeiß-Bände von Annette Pehnt und Jutta Bauer mit unverwechselbarem Strich in ein mitreißendes Comicvergnügen (Kibitz, 2023), dem kein noch so großer Griesgram widerstehen kann.

Förderer: Kulturamt der Stadt Freiburg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, freundlich unterstützt von der Buchhandlung jos fritz und dem Park Hotel Post

Vormittagsveranstaltung für Schulklassen, Anmeldung: guede@literaturhaus-freiburg.de

Datum: 10.11.2023, 15 Uhr
Ort: Literaturhaus Freiburg, Bertoldstraße 17
Eintritt: 6/4 Euro

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Literaturgespräch mit Rike Scheffler: Lava. Rituale @ Literaturhaus
Nov 10 um 18:00

Rike Scheffler: Lava. Rituale

37. Freiburger Literaturgespräch: Ein Lesekonzert

Was wäre zu bergen gewesen? Was hätte ver- und neu gelernt, was erfühlt werden können? Rike Schefflers zweiter Lyrikband „Lava. Rituale“ (kookbooks, 2023) versammelt Archive aus einer Zukunft, Echos künftiger Gegenwarten, poetische Versuche, die gefährdete Schönheit der Welt im Schatten des Klimawandels zu Papier zu bringen, „frenetisch sammelnd / archivierend“, was es zu behüten gilt: Elefanten, die sich zur Beerdigung eines Herdenmitglieds zusammenfinden. Gletscher und Schnee. Sauerstoff und seelische Verfasstheiten. Worte, Klänge.

Jeder Zyklus des Bandes bewegt sich weiter in die Zukunft, in imaginierte Verwandlungen, Verwandtschaften hinein, auf einer Zeitachse, die bis ins 24. Jahrhundert führt. In ein Dazwischen, das binärem Denken eine neue Sprache entgegensetzt, die immer fluider wird: „:ch die w:r viele sind ungleich sein wollen / w:r die w:r tasten um zu verstehen“. Und die alles Wesenhafte miteinander verbindet: Das lyrische Ich folgt den filigranen Bewegungen von Phytoplankton, suhlt sich mit chinesischen Wasserbüffeln im Schlamm. Handlinien verflüchtigen sich zu Horizonten. Sedimente lagern sich im menschlichen Gedächtnis ab. Landschaften, Wind und dunkle Tiere sind hier „Partner:innen“.

Rike Scheffler trägt diesen Kosmos von der Buchseite in den Raum, entfaltet die Klanglandschaften der Texte in einer vielstimmigen Performance mit Stimme, Synthesizer, Loopmaschine und Effektgerät.

Förderer: Kulturamt der Stadt Freiburg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, freundlich unterstützt von der Buchhandlung jos fritz und dem Park Hotel Post

Datum: 10.11.2023, 18 Uhr
Ort: Literaturhaus Freiburg, Bertoldstraße 17
Eintritt: 9/6 Euro

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Nov
11
Sa
Literaturgespräch mit Annika Reich / Judith Zander / Birgit Mattausch @ Literaturhaus
Nov 11 um 10:00

Annika Reich / Judith Zander / Birgit Mattausch

37. Freiburger Literaturgespräch: Kurzlesungen mit Gespräch

Annika Reich: Männer sterben bei uns nicht
Moderation: Katharina Knüppel

Ein prachtvolles Anwesen am See, fünf Häuser, ein Bootshaus, ein Steg. Zwei tote Frauen, die ans Ufer gespült werden. Ein paar rettende Perlenohrringe, die die Großmutter ihrer Enkelin anlegt. In Annika Reichs vielschichtigem Familienporträt „Männer sterben bei uns nicht“ (Hanser Berlin, 2023) verstrickt die Großmutter drei Generationen von Frauen in ein System von Belohnung und Bestrafung, Schuld und Scham. Als schillernde Patriarchin weiß sie den Schein ebenso zu wahren wie das Schweigen über die dunklen Flecken der Familiengeschichte. Bis sie stirbt und die Geister der Vergangenheit sich nicht länger verstecken lassen. Und es für Luise, ihre Enkelin und die Erzählerin dieses Romans, ein Erbe anzutreten gilt, das weit über das Materielle hinausreicht: „Je mehr ich über meine Großmutter nachdachte, desto rätselhafter wurde sie; und das, obwohl ich als Kind immer gedacht hatte, sie wäre lupenrein wie ein Diamant.“

In starken Bildern befragt Annika Reich die Herrschaft von Frauen über ihr Leben, erzählt von Schwestern, Müttern, Töchtern und Großmüttern, die der trügerischen Anziehungskraft weiblichen Verrats erliegen, auch wenn sie sich nichts mehr als gegenseitigen Beistand wünschen.

Judith Zander: im ländchen sommer im winter zur see
Moderation: Thomas Geiger

Tänzelnd und zeilenspringend folgt Judith Zanders Gedichtband „im ländchen sommer im winter zur see“ (dtv, 2023) einem „vagabundierenden paar“ durch Dünen- und Strandlandschaften an der Ostsee, durch Randgebiete in der brandenburgischen Provinz. Zwischen Sommer und Winter, Zwiegespräch der Liebenden und Naturbetrachtungen entsteht eine Doppelbewegung, in der sich innere und äußere Landschaften überlagern – zu „einem weiten literarischen Hallraum“, so die Jury des Peter-Huchel-Preises, mit dem der Band in diesem Frühjahr ausgezeichnet wurde.

Die Lust am Sprachspiel blitzt in Wortschöpfungen wie „baumwollbläue“ oder „septembergelbe“ ebenso auf wie in einer ganz eigenen Zitattechnik, mit der Judith Zander Ausschnitte aus Märchen, Sprichwörter, Wendungen aus dem Plattdeutschen und Englischen, Fragmente aus Gedichtzeilen und Liedtexten zusammenschneidet. Mit Witz und Virtuosität durchbricht sie so eingefahrene Deutungsmuster und entfaltet zwischen verschiedensten Tonlagen und Wortfeldern „ein anmutiges Vexierspiel mit Motiven der Liebeslyrik, des Minnesangs und der barocken Vergänglichkeits-Topik, um die Lebensbewegung und die Sehnsuchtslinien (‚desire lines‘) zweier Liebender vorzuführen“ (Michael Braun, Frankfurter Rundschau).

Birgit Mattausch: Bis wir Wald werden
Moderation: Annette Pehnt

„Nur dieser Tisch und diese Küche. Der Mittelpunkt unseres Universums. Ein winziger Punkt, um den die Planeten kreisen, die Sterne und Sonnen. Denn kann es Besseres geben, als um einen Ort voller Salbei, Salzgurken, eingelegtem Schaschlik zu kreisen?“ Nicht für Nanush jedenfalls, die zusammen mit ihrer Urgroßmutter Babulya in einem Hochhaus am Waldrand lebt. Einst hat die Urgroßmutter ihre Urenkelin von Sibirien nach Deutschland getragen, nun deckt Nanush die alte Frau abends mit einer Steppdecke zu. Die Autorin und Pastorin Birgit Mattausch erzählt in ihrem Debütroman „Bis wir Wald werden“ (Klett-Cotta, 2023) vom Ankommen und Erinnern, von einem unzertrennlichen Familienband und einer besonderen Hausgemeinschaft.

Wenn Babulya sagt, sie seien aus dem Frühling gekommen, weiß Nanush, dass ihre Urgroßmutter nicht nur sie beide damit meint, sondern alle Bewohner*innen des Hauses: Oma Elsa, die weder Hochdeutsch noch Russisch spricht, Felek, die aus Kurdistan geflüchtet ist, Vitali, der sich von seinem Hund beschützen lässt, oder Gregorij, der weiß, wie man Sonnenblumenkerne im Mund schält. Gemeinsam erproben sie das Wurzelnschlagen auf betoniertem Terrain.

Förderer: Kulturamt der Stadt Freiburg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, freundlich unterstützt von der Buchhandlung jos fritz und dem Park Hotel Post

Datum: 11.11.2023, 10–13 Uhr
Ort: Literaturhaus Freiburg, Bertoldstraße 17
Eintritt: 10/5 Euro (für alle drei Lesungen)

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Literaturgespräch mit Marion Poschmann / Ralph Tharayil / Joanna Bator @ Literaturhaus
Nov 11 um 15:00

37. Freiburger Literaturgespräch: Kurzlesungen mit Gespräch

Marion Poschmann: Chor der Erinnyen
Moderation: Annette Pehnt

Wie nur wenige deutschsprachige Schriftstellerinnen bewegt sich Marion Poschmann gleichermaßen elegant wie virtuos in Lyrik und Prosa. Auch ihr jüngster Roman „Chor der Erinnyen“ (Suhrkamp, 2023) ist wie sein filigran gewebtes Spiegelstück „Die Kieferninseln“ durchdrungen von der Bild- und Sprachwelt ihrer Poesie. Am hohen Ton entlanggeschrieben, entfaltet die Parallelgeschichte zu ihrem erfolgreichen Japanroman zwischen den Zeilen feine Ironie.

Der Ehemann hat fluchtartig das Haus verlassen, ohne sich näher zu erklären. Eine Freundin aus Kindertagen taucht wieder auf, die sonst so zurückhaltende Mutter übt plötzlich eine geheimnisvolle Macht aus. Mathilda, die Nüchtern-Rationale, die distanzierte Studienrätin für Mathematik und Musik, wird sich selbst unheimlich. Sie muss erleben, wie sich ihre Visionen in der Wirklichkeit zu manifestieren beginnen. Etwas Dunkles meldet sich zu Wort, ihre Handschrift verselbständigt sich, geflügelte Frauen nehmen in ihrem Alltag immer mehr Raum ein. Es kommt Wind auf, dessen Flüstern ihr seltsam vertraut erscheint. Hört sie den Chor der Erinnyen? Ein Roman über angepasste Freundinnen und aufbegehrende Mütter, über den Frevel an der Natur und ihre fragile Schönheit.

Ralph Tharayil: Nimm die Alpen weg
Moderation: Hanna Hovtvian

„Wir sind zu zweit, wir sind / zu viert. / Wir können die Enge kaum berühren. / Wir sitzen uns / im Nacken.“ Ein unzertrennliches Geschwisterpaar, Eltern wie eine vierarmige Gottheit und die Schweizer Berge als Kulisse für eine Kindheit, die zwischen Sprachen und Anpassungen verläuft. In seinem Roman „Nimm die Alpen weg“ (Voland & Quist, 2023) verleiht der Autor und Musiker Ralph Tharayil zwei Kindern eine Stimme: Im Chor erzählen sie von Velo-Ausflügen zu Telefonzelle und Müllhalde, vom Zuhause zwischen Tomatensauce und Videokassetten und von den stets müden Ma und Pa, die in der Fabrik und im Spital schuften.

In einer luziden, minimalistischen Prosa entwickelt Ralph Tharayil in seinem mit der Alfred Döblin-Medaille ausgezeichneten Debüt eine Geschichte des Aufwachsens, die von den Formen und Deformationen der Integrationserfahrung handelt, von der Sprache und den Körpern, die sich dieser Erfahrung widersetzen: „Tharayils Sprache ist von verführerischer Klarheit. Sie lässt uns das Schöne im Gewaltigen erkennen, und in der Stille das Fremde und Andere in uns. Wir wollen nicht mehr aufhören zu lesen: diese Alpen“ (Julia Franck).

Joanna Bator: Bitternis
Moderation: Lisa Palmes

„Ihr fabulierender, mitreißend-sprudelnder Sprachfluss, kontrolliert von Ironie, feinsinniger Komik und Empathie, führt das Ensemble ihrer unvergesslichen Figuren durch Zeiten und Generationen“, so die Jury des Spycher-Literaturpreises, den Joanna Bator 2014 erhielt. Seit ihren Romanen „Sandberg“ und „Wolkenfern“ zählt die polnische Schriftstellerin Joanna Bator zu den wichtigsten Stimmen der europäischen Literatur.

Ihr neues Werk „Bitternis“ (Suhrkamp, 2023, aus dem Polnischen von Lisa Palmes) erweitert das Jahrhundertpanorama ihrer Geschichten um eine weitere Dimension: Kalina Serce, jüngster Spross einer Frauendynastie, Erforscherin der düsteren Familienhistorie, betritt eine Villa, die lange Zeit unbewohnt war. Sie tastet nach dem Ebonit-Schalter aus der Vorkriegszeit, um Licht zu machen – eine Ankunft im Unvertrauten. In diesem Haus, der früheren Pension Glück im schlesischen Langwaltersdorf, traf sich Kalinas Urgroßmutter Berta mit ihrem Geliebten: Berta träumt von einer Flucht mit ihm nach Prag, die der Vater verhindert. Der Hass auf ihn wird so groß, dass sie zu einer ungeheuren Tat schreitet.

Über weibliche Lebensentwürfe und ihr Scheitern, über Geheimnisse und Gewalt und darüber, wie das Erzählen den Bannkreis der Bitternis brechen kann, spricht Joanna Bator mit ihrer Übersetzerin Lisa Palmes.

Förderer: Kulturamt der Stadt Freiburg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, freundlich unterstützt von der Buchhandlung jos fritz und dem Park Hotel Post

Datum: 11.11.2023, 15–18 Uhr
Ort: Literaturhaus Freiburg, Bertoldstraße 17
Eintritt: 10/5 Euro (für alle drei Lesungen)

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Literaturgespräch mit Liao Yiwu: Die Liebe in Zeiten Mao Zedongs @ Theater Freiburg
Nov 11 um 20:00 – 21:00

Liao Yiwu: Die Liebe in Zeiten Mao Zedongs

37. Freiburger Literaturgespräch: Zweisprachige Lesung und Gespräch mit Hans Jürgen Balmes

Nach dem Erfolg seines Dokumentarromans „Wuhan“ erzählt der Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels Liao Yiwu eindrücklich von der Chinesischen Kulturrevolution – der Epoche, in der China zur Diktatur wurde. Kinder verrieten ihre Eltern, Liebespaare denunzierten einander, die unterschwellige Angst vor dem Verrat wurde zum täglichen Begleiter. Liao Yiwu schildert die Reise zur Entstehung der Willkür: Sein Roman „Die Liebe in Zeiten Mao Zedongs“ (S. Fischer, 2023, übersetzt von Hans Peter Hoffmann und Brigitte Höhenrieder) umreißt den ganzen Widersinn Chinas in einem Leben und vier Liebesgeschichten.

Seit 2011 lebt der Dichter, Schriftsteller und Musiker Liao Yiwu in Deutschland im Exil, für sein Gedicht „Massaker“ war er in der VR China mehrere Jahre inhaftiert worden. Seine Gedichte und Bücher wurden zensiert oder gleich verboten. „Die Liebe in Zeiten Mao Zedongs“ stellte Yiwu noch im Gefängnis in Si-chuan fertig, danach wurde der Roman Seite für Seite als Kassiber hinausgeschmuggelt. Erst im Berliner Exil fanden die Einzelteile wieder zueinander. Ins Gespräch über das Buch und seine Entstehung kommt Liao Yiwu mit dem Lektor, Übersetzer und Publizisten Hans Jürgen Balmes, Editor-at-Large beim S. Fischer Verlag. Die Veranstaltung wird konsekutiv gedolmetscht aus dem Chinesischen von Dominik Wu.

Förderer: Kulturamt der Stadt Freiburg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, freundlich unterstützt von der Buchhandlung jos fritz und dem Park Hotel Post

Datum: 10.11.2023, 20 Uhr
Ort: Theater Freiburg, Kleines Haus, Bertoldstraße 46
Eintritt: 9/6 Euro

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Nov
12
So
Literaturgespräch: 40 Jahre Peter-Huchel-Preis @ SWR Studio
Nov 12 um 10:30

40 Jahre Peter-Huchel-Preis

Abschluss des 37. Freiburger Literaturgesprächs mit Marcel Beyer, Marion Poschmann, Raoul Schrott und Judith Zander

Moderation: Insa Wilke

Seit 1983 wird er in Staufen im Breisgau vergeben, längst gilt er als eine der bedeutendsten Auszeichnungen für deutschsprachige Lyrik: Der vom Land Baden-Württemberg und dem Südwestrundfunk gestiftete Peter-Huchel-Preis lenkt den Blick auf poetischen Einfallsreichtum, entfacht Debatten und ist vor allem Einladung zum Gespräch über Gedichte. Durch vier ausgezeichnete Werke und den Wandel von Sinn und Form auf den Fährten des Namensgebers, Naturlyrikers und Sprachmagiers Peter Huchel führt die Literaturkritikerin Insa Wilke.

Als 40. Preisträgerin wurde Judith Zander 2023 für die Liebes- und Naturgedichte in ihrem Band „im ländchen sommer im winter zur see“ (dtv, 2022) ausgezeichnet. Marcel Beyer unternimmt in seinem „Dämonenräumdienst“ (Suhrkamp, 2020) „Abenteuerexpeditionen in vertrautes Gelände, das plötzlich fremd und unheimlich erscheint“, so die Jury. „Geistersehen“ (Suhrkamp, 2010) von Marion Poschmann wiederum spannt einen eindrucksvollen Bogen von den Kindheitslandschaften ihrer Heimat im Ruhrgebiet bis zu Kräuterbüchern des Mittelalters und bildender Kunst, während Raoul Schrotts Band „Tropen. Über das Erhabene“ (Hanser, 1998) Wahrnehmung und Wissen zu einem Dritten vermischt: Poesie, die einem das Staunen lehre, so Laudatorin Ilma Rakusa.

Förderer: Kulturamt der Stadt Freiburg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, freundlich unterstützt von der Buchhandlung jos fritz und dem Park Hotel Post

Datum: 12.11.2023, 10:30 Uhr
Ort: SWR Studio Freiburg, Schlossbergsaal, Kartäuserstraße 45
Eintritt: 9/6 Euro

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Nov
15
Mi
Bilderbuchkino: „Annas Wunsch“ @ Stadtteilbibliothek Haslach
Nov 15 um 16:00

Für Kinder ab 3 Jahren lesen wir eine Geschichte und zeigen die Bilder auf großer Leinwand.
Seit Jahren hat es nicht mehr geschneit. Die Welt ist grau, und die Menschen machen traurige Gesichter. Da erfährt die kleine Anna von ihrer Mutter, wie es früher war, als die Kinder mit Schlitten verschneite Hügel hinunterfuhren und prächtige Schneemänner bauten. Anna wünscht sich nichts so sehr, als dass es endlich wieder einmal schneien würde.

Stadtteilbibliothek Haslach, Carl-Kistner-Str. 59

Die Stunde Ohrenschmaus @ Mediothek Rieselfeld
Nov 15 um 16:00 – 16:30

Unsere Vorlesepatin Marion Ernst liest Bilderbuchgeschichten vor. Einfach dazusetzen, Ohren auf und lauschen. Für Kinder ab 3 Jahren.

Mediothek Rieselfeld, Maria-von-Rudloff-Platz 2