Noch bis zum 7. Juli präsentiert sich das Literaturhaus als „Museum der Langsamkeit“: Texte, Tonspuren, Filme und Zeichnungen. 60 Meter Kunst in 60 Minuten.

Foto: © Marc Doradzillo

Vom 7. Juni bis 7. Juli 2020 wandelt sich das Literaturhaus Freiburg in eine begehbare Installation aus Papier und Lichtspiel: Am „Museum der Langsamkeit“ sind 16 Künstler*innen beteiligt, die Texte, Tonspuren, Filme und Zeichnungen eingesandt haben. Der einstündige Parcours durch das Museum, entlang einer 60 Meter langen Papierbahn, lädt je 5 Personen gleichzeitig ins Literaturhaus ein. Karten sind ab sofort über den Kartenservice der Badischen Zeitung erhältlich.

Für einen Monat inszeniert Szenograf Jens Burde das Freiburger Literaturhaus als einen kontaktfreien, aber begegnungsreichen Ort der Kunst. Auf Einladung des Hauses haben 16 Künstler*innen Post nach Freiburg geschickt: Juri Andruchowytsch, Dorothée Billard, Emma Braslavsky, Bille Haag, Felicitas Hoppe, Dževad Karahasan, Esther Kinsky, Alexander Kluge, Matthias Lehmann, PeterLicht, Karl-Heinz Ott, Ilma Rakusa, Ulrike Almut Sandig, Judith Schalansky, Thomas von Steinaecker und Andreas Töpfer.

„Unsere Welt ist wie ein großer Automat. Wenn der Fremdkörper Virus da eindringt, lehrt er uns vielleicht auch etwas. So wie nach dem Erdbeben von Lissabon 1755 sich die Aufklärung in rasender Geschwindigkeit verbreitete“, fasst Alexander Kluge die aktuellen Herausforderungen für die Kunst. Das „Museum der Langsamkeit“ versteht sich als eine Suchbewegung auf das Unvermutete, Zufällige, Widerständige hin. Als eine kollektive Werkstatt zur Entfesselung des Möglichkeitssinns, ein Nachsinnen über Potenziale der Schubumkehr.

Das Hör- und Seherlebnis im Literaturhaus-Saal wird erweitert um einen begleitenden Katalog. Hergestellt im Riso-Druck, erscheint er in Nachfolge der im April etablierten Hauszeitung „Wurfpost“: eine 14-seitige Reflexion unserer Zeit in Text und Bild. Unkostenbeitrag: 7 Euro (inkl. Porto), Bestellung per E-Mail: info@literaturhaus-freiburg.de.

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