Ute Bales, die Autorin von „Die Welt zerschlagen“, im Autorenporträt. Über ihre „Schreibhöhle“ und regional verortete Texte.

Ute Bales

Ute Bales

1. Stellen Sie sich vor, Sie könnten sich selbst beim Schreiben zusehen – wo und wie schreiben Sie?
Meine Schreibumgebung ist einfach: ein kleiner Tisch, ein PC, eine Lampe, Stifte, Papier. Rundherum Bücher, so dass das Zimmer, in dem ich schreibe, fast wie eine Höhle aussieht. Ich schreibe täglich, aber nicht zu festen Zeiten.

2. Und wie machen Sie Pause?
Wenn ich merke, dass nichts mehr geht oder meine Gedanken müde werden, höre ich auf. Dann gehe ich in den Garten, mache einen Spaziergang oder lese.

3. Wie ist es zu Ihrer ersten (größeren literarischen) Veröffentlichung gekommen?
Das Manuskript meines zweiten Romans wurde gefördert durch das Kultusministerium Rheinland-Pfalz. So kam ich zu meinem Verlag, den ich bis heute behalten habe.

4. Woran erkennen Sie einen guten Text?
Ein guter Text ist für mich regional verortet. Vielleicht sogar ein bisschen „provinziell“. Womit ich meine, dass ich in Texten bestimme Milieus, bestimmte Räume, Sprachen und ganz bestimmte Atmosphären und Lebensweisen spüren und erleben will.

5. Was bestimmt Ihren Alltag – neben dem Schreiben?
Meine Familie, das Unterrichten von Studenten, das Lesen.

Ute Bales, geb. 1961 in Borler/ Eifel lebt seit 1984 mit ihrer Familie in Freiburg. Sie wuchs in Gerolstein auf und studierte in Gießen, Wien und Freiburg Germanistik, Politikwissenschaften und Kunst. Nach ihrem Examen folgten langjährige Tätigkeiten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit touristischer Unternehmen.
Werke u.a.: Im 2006 veröffentlichten Debutroman Der Boden dunkel schildert Ute Bales die verhängnisvolle Geschichte des Träumers Klaus Henkes vor dem Hintergrund eines Eifeldorfes nach dem Einrücken der US-amerikanischen Truppen 1945. Der Roman Kamillenblumen (2008) erzählt die Geschichte der Hausiererin Gertrud Feiler, die im Frühjahr 1901 auf die Straße geriet und als „Kamillenblumenverkäuferin“ durch die Eifel zog. Dem Roman Peter Zirbes (2010) liegt die Geschichte des dichtenden und gleichzeitig wandernden Porzellanhändlers Peter Zirbes zugrunde. Für diesen Roman erhielt Ute Bales 2010 den Preis „Buch des Jahres“ (Rheinland Pfalz). Unter dem großen Himmel (Untertitel: Pitt Kreuzberg – Geschichte eines Unbeirrbaren) (2012) zeichnet die Biografie des expressionistischen Malers Pitt Kreuzberg nach. Der Roman Großes Ey (2014) beschreibt das Leben und Wirken der legendären Düsseldorfer Galeristin Johanna Ey. Hintergrund des 2016 erschienenen Romans Die Welt zerschlagen! ist die Lebensgeschichte der Kölner DADA-Künstlerin Angelika Hoerle. Mehr Infos unter www.ute-bales.de .